Unterschiedliche Meinungen wollte das JuraForum Münster zum Thema Selbstbestimmung abbilden. Aber die Studenten haben die Rechnung ohne linke Aktivisten gemacht: Die hetzten im Netz und übten Druck aus. Einen Tag vor der Veranstaltung wurde die Lebensrechtsexpertin Cornelia Kaminski ausgeladen. Die Sicherheit der Veranstaltung könne nicht gewährleistet werden.

Am 27. Mai hatte das JuraForum der Universität Münster zu einem Symposium geladen. Das Thema: „Grenzenlose Freiheit? Selbstbestimmung in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels“. Ein relevantes Thema, das im akademischen Diskurs kontrovers diskutiert werden müsste, und das zahlreiche Fachbereiche berührt.
Dementsprechend vielfältig war das Portfolio der Referenten und Themen. Es umfasste nicht nur die Frage nach einem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ oder nach der Legitimität von Drogenkonsum, sondern auch zwei Themen aus dem vorrangig medizinethischen Bereich: Sterbehilfe und Abtreibung. Zu letzterem Programmpunkt war als Referentin unter anderem Cornelia Kaminski geladen. Sie ist Bundesvorsitzende der ALfA. Die Aktion Lebensrecht für Alle ist immerhin die mitgliederstärkste Lebensrechtsorganisation in Deutschland. Kaminski sollte zum Thema „My Body – My Choice? Reproduktive Selbstbestimmung im Fokus“ sprechen.
Sollte. Denn nur einen Tag vor der Veranstaltung wurde die Expertin ausgeladen. Linke Aktivisten hatten Druck auf die Studenten ausgeübt.
Meinungsvielfalt unter Beschuss
Kein singulärer Vorfall, aber nichtsdestotrotz ein skandalöser: Dass an den Universitäten freie Rede, freie Meinungsäußerung und freie Auseinandersetzung unterdrückt werden, ist ungeheuerlich.
„Wir widmen uns nicht nur der juristischen Perspektive, sondern möchten uns der Komplexität des Themas durch eine interdisziplinäre Herangehensweise nähern.“, so hatte das JuraForum den Themenbereich „reproduktive Selbstbestimmung“ angekündigt. Das Forum wird vorrangig von Studenten konzipiert und organisiert, und tatsächlich hatten diese sich Mühe gegeben, differenzierte Meinungsbildung und Diskussion zu ermöglichen:
Neben Juristen war auch Christiane Tennhardt eingeladen, Vorstandsmitglied des Vereins „Doctors for choice e.V.“ – und eben Cornelia Kaminski von der Aktion Lebensrecht für Alle. Die gegensätzliche Positionierung der Referentinnen hätte sichergestellt, dass verschiedenen Perspektiven Raum gegeben würde. Genau so sollte akademische Debatte aussehen, und nicht zuletzt auch eine Vorbildfunktion für gesellschaftliche Auseinandersetzung erfüllen.
So wird der Vorsitzenden der ALfA zur Last gelegt, dass sie einen Brief an Trump unterzeichnet hat, in dem Lebensrechtler Donald Trump für die Begnadigung von Pro-Lifern danken. Diese verbüßten Haftstrafen, weil sie vor einer Abtreibungsklinik gebetet hatten. Die Erleichterung über die Aufhebung derart drakonischer Strafen – für eine gewaltlose Handlung, die nicht einmal Protest darstellt, wohlgemerkt –, wird als „MAGA-Unterstützung“ ausgelegt.
Dabei ist es gängige Praxis und notwendig, Politikern und Machthabern Rückmeldungen über ihr Tun zu geben. Diese normale Kommunikation zwischen Zivilgesellschaft bzw. Bürgern und Politik zu diskreditieren, belegt das mangelnde demokratische Bewusstsein der linken Aktivisten.
Kontaktschuld statt Argumente
Tatsächlich legen diese auch ansonsten nur haltlose Anschuldigungen vor: So wird ein weiteres Mal mit dem „Kontaktschuld“-Vorwurf gearbeitet: Kaminskis Teilnahme an dem Symposium wird abgelehnt, weil sie Ralf Schuler von Nius ein Interview gegeben hatte. Setzt man dies als Maßstab an, müsste man auch Christian Lindner oder Carsten Linnemann von öffentlichen Diskussionen ausschließen, die waren auch schon bei Schuler zu Gast. Oder auch die Grünen-Politikerin Valerie Wilms und der Journalist Deniz Yücel, die Cornelia Kaminski in ihrer Stellungnahme zu den Vorwürfen als Beispiele anführt. Wie die anderen hier Erwähnten ist Kaminski übrigens auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu Gast.
Den Vorwurf des „Antifeminismus“ entlarvt Kaminski als unzulässige Verkürzung: Feminismus sei nicht mit der Befürwortung von Abtreibung gleichzusetzen; zu Frauenrechten gehöre auch, „vollumfänglich über einen medizinischen Eingriff aufgeklärt zu werden.“ Kaminski betont, dass „der Einsatz für das Menschenrecht auf Leben [ist] zudem weder rechts noch links, sondern politisch neutral und moralisch geboten“ sei. Und nicht nur das: „Die Position, die ich vertrete, ist die des Grundgesetzes, des Strafgesetzbuchs und des Bundesverfassungsgerichts. Wer diese Positionen nicht mehr als „diskursfähig“ betrachtet, sondern als „widerliche Propaganda“, hat den Boden unserer Rechtsordnung verlassen.“
Wieder einmal haben sich damit intolerante Akteure durchgesetzt, die lieber eine Drohkulisse errichten, als Argumente zu entwickeln und zu vertreten. So wird gerade im akademischen Bereich eine Atmosphäre der Repression geschaffen, die dem Sinn und Zweck, und schließlich auch dem Geist des Universitätswesens diametral widerspricht.
Das entbehrt nicht der Ironie: Schließlich ist die Universität eine ursprünglich christliche Erfindung, eine anfänglich von der Kirche entwickelte und geförderte Institution, die für sich auch bereits in ihren Anfängen Freiheitsrechte im Namen der Forschung erwarb und einforderte.
Intolerante Aktivisten bestimmen, wem Studenten zuhören dürfen
Und nun wird die Forschungsfreiheit genau von jenen attackiert und drangsaliert, die die Grundlagen und Ursprünge der Universität als rückwärtsgewandt und illiberal, sich selbst aber als fortschrittlich betrachten.
Kaminski empfindet es als „bedauerlich, dass die Verfasser des Schreibens eine direkte Auseinandersetzung (…) gescheut haben und stattdessen so lange Druck auf die Organisatoren des JuraForums ausgeübt haben, bis dass diese sich außerstande gesehen haben, an meiner Einladung festzuhalten.“
Dass sie sich des Einflusses solcher Gruppierungen vollauf bewusst ist, zeigt sich darin, dass sie ihren Vortrag vorsorglich bereits aufgezeichnet hatte – wodurch er nun jedem zugänglich ist, der sich ein eigenes Bild machen möchte. Dass eine solche Vorsichtsmaßnahme sich als notwendig erweist, wirft ein düsteres Licht auf den Zustand der Meinungsfreiheit- und Redefreiheit in Deutschland.
Abseits der Konstruktion einer Kontaktschuld versuchen die Aktivisten, Kaminskis Expertise in Abrede zu stellen: „Ausgewachsenen Unsinn“ verbreite Kaminski. Die kontert gelassen: „Das Schreiben enthält keine klugen und konstruktiven Argumente für Abtreibungen. Es bezeichnet aber die Positionen des Grundgesetzes und des Bundesverfassungsgerichts, sowie die Erkenntnisse der Naturwissenschaft als ‚ausgewachsenen Unsinn‘. Es postuliert zudem, dass die Zuhörer bei diesem JuraForum – also die Studierenden der Universität – nicht in der Lage sein werden, ‚ausgewachsenen Unsinn‘ als solchen zu erkennen. Sie müssen sogar davor geschützt werden, weil sie nicht in der Lage sind, zwischen Fakten und ‚menschenfeindlicher Meinungsmache‘ zu unterscheiden. (…) Wer meint, ausgerechnet Studierende auf paternalistische und bevormundende Art und Weise vor unliebsamen Äußerungen schützen zu müssen, zeigt: Freiheit und Selbstbestimmung gilt nicht für die Besucher und Organisatoren des JuraForums – sie dürfen nicht entscheiden, was sie hören wollen. Das entscheiden andere für sie. Insofern ist das Vorgehen der Verfasser dieses Schreibens zutiefst reaktionär.“
Kaminski bezeichnet das Ansinnen, Meinungsvielfalt zu verhindern, als „autoritär“.
Damit spießt sie den inneren Widerspruch der Aktivisten auf: Sie sind nicht souverän genug, um von ihrer Meinung abweichende Argumente auch nur zuzulassen. Diese intellektuelle und persönliche Schwäche wollen sie nicht nur zum Maßstab von Wissenschaft und Forschung erheben, sondern der gesamten Gesellschaft aufzwängen.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
> So wird der Vorsitzenden der ALfA zur Last gelegt, dass sie einen Brief an Trump unterzeichnet hat, in dem Lebensrechtler Donald Trump für die Begnadigung von Pro-Lifern danken. Wenn das in Münster bereits für Verfolgung und Hetze ausreicht – vielleicht sollte wer den Fall den US-Behörden antragen, damit diese Konsequenzen ziehen? https://tkp.at/2025/05/29/keine-us-visa-mehr-fuer-eu-zensoren/ In den USA wird gerade wissenschaftliche Freiheit neu justiert: https://tkp.at/2025/05/28/die-who-hat-die-wissenschaft-manipuliert/ > „… Er kritisiert die Unterdrückung wissenschaftlicher Dissidenz: „Universitäten, die akademische Freiheit verteidigen sollten, sind zu Monokulturen geworden, in denen abweichende Meinungen nicht willkommen sind. Die Politik der Trump-Regierung ist akademische Freiheit. Die Zensur der Biden-Regierung ist… Mehr
Mal ehrlich: Dieses ganze akademische Debattengehabe gehört abgeschafft. Offenbar ist denen dort langweilig.
Das Problem sind nicht die Nazilinken, denn die sind in der Minderheit.
Das Problem sind die Veranstalter und die Teilnehmer:
Die hätten ihnen entweder widerstehen oder dann eben die gesamte Veranstaltung absagen und boykottieren müssen.
Stattdessen haben sie sich mit vollen Hosen dem Diktat einer Handvoll Faschos mit eingebautem Dachschaden gebeugt.
Wenn eine Mehrheit es nicht mehr schafft sich gegen eine Minderheit durchzusetzen dann stimmt auch mit der Mehrheit etwas nicht.
Richtig! Aber was haben diese ganzen Quasselrunden überhaupt an den Hochschulen verloren? Haben die dort sonst nichts zu tun, z.B. studieren?
Die Hochschulen waren mal die Träger des technischen und zivilen Fortschritts und der wirtschaftlichen Entwicklung, heute sind die Brutstätten der politischen Dekadenz und gesellschaftlichen Verwahrlosung.
Bestandsaufnahme: Eine gewaltbereite linke Aktivistenbande verhindert Durchführung einer Lebensrechtveranstaltung wie geplant. Ergo: Das Gewaltmonopol liegt auf der Straße und nicht mehr beim Staat. Wo sind wir eigentlich in 2025 gelandet?
Mal ne andere Frage: Was zum Teufel ist eine „Lebensrechtsveranstaltung“?
Die Grünen und Dunkelroten können sich doch trotz Abwahl lustig weiter austoben, mit dem Segen der neuen schwarz-roten Regierung, denn sie werden auch weiterhin benötigt um sozialistische Interessen innerhalb und außerhalb unserer Republik durchzusetzen und das ist das eigentlich Übel und kann nur über absolute Mehrheiten beseitigt werden, denn anders wird es nicht funktionieren, es sei denn die amtierenden stürzen so ab, daß sie ihre Mehrheiten generell verlieren und das wäre ein Segen für alle, die sich eine andere Politik wünschen und keine Lust mehr verspüren sich von den vereinigten Sozialisten unterdrucken zu lassen.
Allerhöchste Zeit, dass MASSIV zurückgeschossen wird! Sie sind gegen rechts, benehmen sich aber wie die SA!
Wenn die wirklich gegen Rechts wären müßten sie sich eigentlich ständig selber auf die Fresse geben.
Schon in der Weimarer republik waren die Universitäten Brutstätten des Terrors gegen Andersdenkende. Und heute ist es wieder so.
Damit hat sich die Uni Münster als herausragender Auslands Campus für die Harvard Universität qualifiziert, wo die freie Meinungsäußerung durch den Präsidenten Trump so fürchterlich eingeschränkt wird.
Und nun? Neu ist das nicht und ich zumindest kann irgendwelche Aenderungen nicht erkennen. Wie auch. Solange der angemessene, alternativlose Umgang mit diesen Taetern verweigert wird, wozu auch die verbale “ Zurückhaltung“ des alternativen Journalismus in den politischen Lösungen gehoert, wird das nichts. Mit diesen und anderen Helfern, die uebrigens vom Kartell mindestens geschützt, wenn nicht gefoerdert werden, gibt es nichts zu diskutieren. Zuerst muss das Feld wieder gerichtet werden, dann klappt es auch mit der geistigen Auseinandersetzung. Bitte die richtige Reihenfolge beachten. Trump kennt sie. Herakles kannte sie auch. Aber die vornehme Zurückhaltung der „Liberalkonservativen“ laesst konsequente Aktivitäten nicht… Mehr
Es ist doch so einfach: ausgrenzen statt argumentieren und sachlich auseinandersetzen. Dazu sind diese sogen. Aktivisten intellektuell vermutlich gar nicht in der Lage, das gilt allerdings nicht nur für sie sondern mittlerweile ebenso für die Politik und den Rest der Gesellschaft. Hinzu kommt, dass Ideologien, die sich in den Köpfen festgesetzt haben, offensichtlich den Verstand und das klare Denken vertreiben, von unserer Bildungsmisere an dieser Stelle einmal ganz zu schweigen.