Brüssel: Wer das Wohl von Kindern verteidigt, landet in Haft

Chris Elston und Lois McLatchie Miller weisen mit Schildern darauf hin, dass "kein Kind im falschen Körper geboren" sei. Als sie von einem feindseligen Mob bedrängt werden, rufen sie die Polizei – und werden verhaftet.

ADF International

Die Menschenrechtsaktivisten Chris Elston und Lois McLatchie Miller wurden am 5. Juni in Brüssel von der belgischen Polizei kurzzeitig verhaftet. Ihr Vergehen: Sie trugen Schilder mit der Aufschrift „Kein Kind ist im falschen Körper geboren“ und „Children cannot consent to puberty blockers“ – in etwa: „Kinder können der Verabreichung von Pubertätsblockern nicht (mündig) zustimmen“.

Mit ihren Schildern wiesen beide auf den laut Elston „größten Kindesmissbrauchsskandal der modernen Medizingeschichte“ hin: Auf das Leid tausender Kinder und Jugendlicher, die, beeinflusst von der Gender- unnd Transideologie, ihr biologisches Geschlecht ablehnen.

Huge thank you to @LoisMcLatch who handled all the craziness with perfection. She’s incredibly brave and put up with a lot of harassment, which is why we called police in the first place.

4 police vans and about 14 police showed… pic.twitter.com/bkq2GJoa4c

— Billboard Chris 🌎 (@BillboardChris) June 5, 2025

Unter dem Eindruck, im falschen Körper zu stecken, unterziehen sie sich hormoneller und operativer Behandlungen, die irreparable Schäden hervorrufen: Die körperliche und mentale Entwicklung wird manipuliert und gehemmt, nicht selten folgen operative Eingriffe wie die Entfernung von Genitalien und Brüsten oder gar die Konstruktion von Pseudogeschlechtsteilen – Operationen, deren Folgen die Betroffenen ein Leben lang beeinträchtigen.

Mangelnde Information, Unwissen, Propaganda

Maßnahmen von großer Tragweite also, deren Konsequenzen schon viele Erwachsene nur unzureichend einschätzen können – um wie viel weniger Kinder und Jugendliche.

Rückschlag für Feministinnen
Köln: Verwaltungsgericht hält Warnung vor Transideologie für jugendgefährdend
Hinzu kommt die unzureichende Informationslage: In Deutschland etwa wurde eine Broschüre, die über Gefahren der Transideologie aufklärt, indiziert, während nicht selten vom Staat geförderte oder gar bereitgestellte Informationen durchweg den Vorgaben und Ansichten der Akteure entsprechen, die für die Transideologie eintreten.

Da schnell als „transphob“ betrachtet wird, wer die Gefahren von sozialer, medikamentöser und operativer Transition auch nur darstellt, mangelt es an sachlicher Auseinandersetzung. Wer nicht intensiv recherchiert, hat Mühe, sich umfassend zu informieren.

Diesem Missstand begegnet der Kanadier Chris Elston, indem er sich als Ansprechpartner zur Verfügung stellt: Mit Schildern, die ihm den Spitznamen „Billboard Chris“ eintrugen, zeigt er weltweit öffentlich Präsenz und weist auf das Unrecht und Leid hin, das Kindern und Jugendlichen zugefügt wird.

Chris Elston alias „Billboard Chris“. Copyright: ADF International

In Brüssel wurde der Aktivist von einer Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation ADF International (Alliance Defending Freedom), Lois McLatchie Miller, unterstützt. ADF begleitet in verschiedenen Ländern Europas Eltern, die sich gegen die Transition ihrer Kinder wehren, unter anderem in Spanien und der Schweiz, aber auch in Deutschland. Auch die Schottin trug ein Schild, das auf die Absurdität der Transgenderideologie hinwies.

Friedlich und dialogbereit – auch gegenüber einem feindseligen und gewaltbereiten Mob

Beide zeichneten die Begegnungen in der Brüsseler Innenstadt auf. Am 6. Juni veröffentliche Elston ein über einstündiges Video, das Gespräche, Beleidigungen, Buhrufe und den Polizeieinsatz gegen die beiden dokumentiert. Zwei Tage zuvor war Elston attackiert worden: Ein Mann bewarf ihn mit einer Glasflasche, die um ein Haar ein Mädchen getroffen hätte.

Miller und Elston wurden unter anderem als „Faschisten“ und „Nazis“ beschimpft, von einer feindseligen Menschenmenge eingekreist, eingeschüchtert und zum Teil körperlich bedrängt.

Die Polizei verhaftet die Opfer – nicht die Täter

Als sie daraufhin die Polizei verständigten, rückten vier Einsatzwagen an. Anstatt die beiden Aktivisten zu schützen, wendeten sich die Sicherheitskräfte gegen sie: Man würde sie festnehmen, wenn sie ihre Schilder nicht ablegen würden. Beide wurden abgeführt, später in Handschellen gelegt, durchsucht, in Gefängiszellen gesperrt. Über ihre Rechte wurden sie nicht aufgeklärt, wie Miller später betonte.

Man teilte ihnen mit, sie wegen „Störung des öffentlichen Friedens“ belangen zu wollen, statt dessen wurden sie nach wenigen Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt: Es lag keinerlei Fehlverhalten vor, und ihre öffentliche Präsenz konnte offensichtlich auch nicht als politische Demonstration oder ähnliches gewertet werden, was einer Anmeldung oder Genehmigung bedurft hätte.

Die Schilder wurden jedoch dennoch konfisziert und nicht zurückgegeben. Elston bezeichnet dies als Machtmissbrauch und staatlich sanktionierte Zensur. McLatchie Miller und Elston zeigten sich entsetzt darüber, dass sie als Opfer von Anfeindungen zu Tätern deklariert und als solche behandelt wurden.

Paul Coleman, Geschäftsführer von ADF International, fand deutliche Worte: „Die belgischen Behörden haben nicht nur das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung nicht gewahrt, sondern setzten auf Geheiß eines Mobs die Macht des Staates gegen diejenigen ein, friedlich ihre Rechte ausübten.“

Coleman äußerte Besorgnis angesichts der Behandlung seiner Kollegin durch die Brüsseler Polizei und wies darauf hin, wie besorgniserregend es sei, solchen Autoritarismus, den man sonst in anderen Teilen der Welt bekämpfe, im Herzen Europas wahrnehmen zu müssen.

ADF wies außerdem darauf hin, dass man alle rechtlichen Mittel prüfen wolle, um das Recht auf freie Meinungsäußerung in Belgien zu verteidigen: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie friedliche Bürger kriminalisiert werden, weil sie sich zu wichtigen Themen äußern – insbesondere, wenn es um die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern geht“, so Coleman.

Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung der Kritik, die JD Vance während der Münchner Sicherheitskonferenz an Europa gerichtet hatte: Vance beklagte, dass die Meinungsfreiheit in Europa zunehmend zurücktrete, und hatte zahlreiche Beispiele von Repressalien gegen Bürger angeführt. Er lag damit offensichtlich vollkommen richtig: Wenn friedliche, schweigende Präsenz auf öffentlichen Plätzen zu Verhaftung und Schikanen seitens der Sicherheitskräfte führt, ist die Meinungsfreiheit in Europa ernstlich bedroht. In diesem Fall ging es glimpflich aus: Miller etwa arbeitet schließlich für eine juristische Organisation. Menschen, die mit Polizei und Justiz nicht in Berührung kommen, lassen sich schneller einschüchtern und davon abhalten, ihre Rechte einzufordern.

„Billboard Chris“ indes lässt sich weder von der Obrigkeit noch von gewaltbereiten Gegendemonstranten beeindrucken: Am Pfingstwochenende wird er in Berlin gegen die chemische Kastration und Verstümmelung von Kindern eintreten.


Das Video vom Einsatz in Brüssel in voller Länge:

Unterstützung
oder